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Die vielen positiven Eigenschaften von Kakao

Veröffentlicht: 28. August 2015

Was ist dran am Hype um den Kakao? Der Ursprung der Schokolade wird nicht umsonst auch die Speise der Götter genannt. Denn Kakao soll die Stimmung heben, die Hirnleistung fördern, den Cholesterinspiegel senken und auch noch Entzündungen vermeiden. Was aber sagt die Wissenschaft?

Was ist dran am Hype um den Kakao? Der Ursprung der Schokolade wird nicht umsonst auch die Speise der Götter genannt. Denn Kakao soll die Stimmung heben, die Hirnleistung fördern, den Cholesterinspiegel senken und auch noch Entzündungen vermeiden. Was aber sagt die Wissenschaft?

Carl von Linne, der Begründer der modernen botanischen und zoologischen Nomenklatur, nannte den Kakaobaum „Theobroma cacao“, was übersetzt „Speise der Götter“ bedeutet. Das bedeutet keinesfalls, dass der Genuss der wertvollen Früchte des Kakaobaumes nur den Göttern zugute kommen bleiben sollte. Im Gegenteil. Als sogenanntes „Superfood“ ist Kakao sprichwörtlich in aller Munde.

Die positiven Eigenschaften des Kakao im Test

Im 17. Jahrhundert beschrieb Nicolas de Blégny, damals Hofarzt des französischen Königs, eine Vielzahl positiver gesundheitlicher Auswirkungen durch den Genuss von heißer Schokolade. Zu dieser Zeit war die Kakaofrucht in Europa eine exotische Rarität. Die positiven Beobachtungen umfassten beispielsweise Besserungen bei Schlafstörung, Ermüdungserscheinungen oder Herzrhythmusstörungen.

In jüngerer Vergangenheit haben wissenschaftliche Studien die positiven Auswirkungen unterschiedlicher Bestandteile des Kakaos systematisch untersuchen und belegen können.

1. Kakao macht glücklich

Den meisten Menschen bekannt und gern zitiert ist der Spruch, Schokolade mache glücklich [1]. Für die psychoaktive Wirkung könnten die enthaltenen Methylxanthine verantwortlich sein [2]. Endgültig geklärt ist dieser Zusammenhang noch nicht [3].

2. Kakao macht schlau

Auch die kognitive Leistungsfähigkeit kann durch regelmäßigen Kakaokonsum gesteigert werden [15]. Der Blutfluss zum und im Gehirn wird deutlich gesteigert. Ob es einen Zusammenhang zum Serotoninstoffwechsel über eine Darm-Gehirn-Verbindung gibt, ist sicher Spekulation. Die Wirkung von Schokolade auf Stimmung, Wahrnehmung und Leistungsfähigkeit ist sehr individuell.

3. Kakao senkt den Blutdruck

Deutlich besser untersucht ist der Einfluss von Kakao auf das kardiovaskuläre System. Im Kakao enthaltene Flavanole wirken beispielsweise blutdrucksenkend, indem sie die Ausschüttung von Stickstoffmonoxid (NO) erhöhen, das als wichtiger Botenstoff die Gefäßwände erweitert [4, 5, 6, 7]. Dadurch verbessert sich die Endothelfunktion, welche als einer der wichtigsten Parameter für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Arteriosklerose, peripherer arterieller Verschlusskrankheit (sog. Schaufenster-Krankheit) oder Herzinfarkt genutzt wird. Besonders das Epicatechin ist als aktiver Inhaltsstoff identifiziert worden [8]. NO ist übrigens auch bei Bodybuildern sehr bekannt und „NO-Booster“ werden gern gekauft und verzehrt um die muskuläre Durchblutung und damit die Leistungsfähigkeit (umgangssprachlich auch „Pump“ genannt) und die venöse Zeichnung auf der Hautoberfläche hervorzuheben.

In der Heimat des Kakaos, auf den San-Blas-Inseln vor der Küste Panamas, leben die Kuna-Indianer. Bei diesem Volk ist Bluthochdruck bis ins hohe Alter nicht existent. Allerdings nur, wenn die Bewohner in ihrer Umgebung bleiben. Bei jenen, die in die zivilisierte westliche Welt zogen, gleichen sie die Risikoprofile an und es entsteht Bluthochdruck und andere Zivilisationskrankheiten. Ob das einzig am Kakao liegt oder andere indigene Lebensumstände wie Bewegung, Sonnenlichtexposition oder allgemeine Ernährungsgewohnheiten eine Rolle spielen, ist nicht zu beurteilen.

4. Kakao ist gut für die Blutgefäße

Kakao kann das Zusammenkleben der Blutplättchen, der Thrombozyten, abschwächen, was an stark belasteten oder vorgeschädigten Stellen zu einem Verschluss des jeweiligen Gefäßes führen könnte [9]. Allerdings ist kein Wirkstoff isoliert und zur Prophylaxe zugelassen worden, wie dies bei Aspirin der Fall war.

5. Kakao beugt Diabetes vor

Auch die Insulin-Sensitivität wird durch regelmäßigen Kakao-Konsum gesteigert [10]. Das Risiko, einen Diabetes zu entwickeln, wird damit reduziert und die Energiebalance im Körper erhalten.

6. Kakao verbessert das Cholesterin

Ebenfalls beschrieben wird der positive Effekt von Kakao auf das Cholesterinverhältnis LDL zu HDL sowie den Oxidationsgrad des „bösen“ LDL [11, 12].  Kakao ist also ein potentes Antioxidans und wirkt zudem entzündungssenkend, indem die Synthese von Botenstoffen verändert wird, sodass z.B. in den Gefäßwänden, weniger Entzündungsfaktoren gebildet werden {16}.

7. Kakao wirkt entzündungshemmend

Dunkle Schokolade hat in der Regel einen höheren Ballaststoffanteil, wirkt somit auch stärker sättigend und Hungergefühle sowie daraus resultierende Kalorienaufnahme reduzieren [14]. Zudem können Flavanole einen positiven Einfluss auf die Darmflora ausüben [13]. Dadurch wird die Verdauung reguliert, und das Immunsystem gestärkt sowie chronische Entzündungen im Körper reduziert [18]. Chronische Entzündungen sind ein Hauptaspekt aktueller Forschung in nahezu jedem Bereich der Medizin. Diese zu reduzieren muss das Ziel sein.

Welche Schokolade ist nun die Beste?

Nun habe ich viel zu Kakao geschrieben und meinte die darin enthaltenen aktiven Bestandteile, die Flavanole. Übertragbar gilt dies für dunkle Schokolade, sofern sie roh verarbeitet, wenig Cadmium-belastet und dunkel ist, da nur dann eine ausreichend hohe Konzentration der aktiven Substanzen vorliegt.

Zucker und Milchzusatz können einige positive Eigenschaften unwirksam machen. Für die süßen Schokoladenliebhaber ein kleiner Trost: In einem viel beachteten Teil der großen EPIC Norfolk Studie aus diesem Jahr {17} wurde der Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und kardiovaskulären Erkrankungen analysiert. (also wiederum Herzinfarkte, Schlaganfälle, Diabetes uvm.) Im Vergleich zu den Schokoladeverweigerern war das Risiko bei den Schokolade-Liebhabern deutlich geringer. Soweit verständlich. Nur: nicht alle Teilnehmer aßen die gute, dunkle, zuckerfreie Schokolade. Wie fast immer in der Medizin gibt es kein Schwarz-Weiß, nicht eine Ursache mit einer Wirkung. Es spielen vermutlich auch hier viele Faktoren zusammen.

Ich werde bei meiner leckeren, dunklen Bio-Schokolade bleiben. Nicht zuletzt, weil der gute Geschmack einfach glücklich macht. Eine exzellente Wahl ist auch die 97 % Flowgrade Schokolade, die noch mit ein bisschen Yerba Mate versetzt ist. Der Kakao für diese Schokolade stammt von einer nachhaltigen Kakaofarm aus Belize und wird unter strengsten Qualitätskontrollen in Berlin weiterverarbeitet.

Schokolade selbst machen

Habt ihr schon einmal probiert, eure Schokolade selbst zu machen? Hier geht’s zum Rezept!

Dieser Beitrag stammt von Dr. Michael Gröne, Arzt und Wissenschaftler aus Düsseldorf mit einer Leidenschaft für Prävention, Schlafverhalten, Ernährung und Sport. Michael berät unser Team in medizinischen und wissenschaftlichen Belangen und schreibt periodisch für den Flowgrade Blog. Wir freuen uns sehr, einen so belesenen und wissenschaftlichen Geist auf unserer Seite zu wissen.

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2 Kommentare

  • Hallo,
    du scheinst in deinem Artikel auf viele Quellen zu verweisen, dich fehlt mir hier jegliche Angabe dieser. Kann ich diese hier finden und nachvollziehen?

  • So viel zum Thema Schokolade macht nur dick und alle gefrusteten Menschen bereuen eine kleine Schoko-Attacke 🙂 In der Natur liegt die Kraft, so auch in einer kleinen Kakaobohne. Bei der Vielzahl an herzkranken Patienten sollten sich Menschen auf ihre Wurzeln konzentrieren, die Naturverbundenheit und ein stressfreies Leben. Nicht nur für die Prävention, sondern auch um ein glückliches Leben zu führen.

    Danke für den tollen Beitrag – täglich ein wenig Schokolade zu genießen klingt vielversprechend!

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